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Model – Set Fehler
( oder was man dabei schon alles falsch machen kann )
In diesem Abschnitt geht es darum welche Fehler am Set gemacht werden können bzw. welche Sie auf keinen Fall außer Acht lassen und möglichst auch tunlichst vermeiden sollten.
Vorbesprechung/ Model aussuchen
Wenn Sie eine bestimmte Fotoserie entwerfen wollen oder ein spezielles Projekt, dann sollten Sie schon von vornherein darauf achten dass ein in frage kommendes Model ( männlich oder weiblich ) unabhängig vom Aussehen/Figur Ihren Vorstellungen entspricht.
Das würde z.B. heißen bei einem Fotoshooting für Büro, Geschäft oder Fashion ( Bekleidung ) schon jetzt auf den Typ achten, Tattoos, Piercing oder Sie fragen auch direkt danach, das erspart Ihnen nachträgliches zeitraubendes retuschieren.
Besprechen Sie schon im vornherein welche Vorstellungen Sie haben bzw. wie die Fotos Aussehen sollen. Vergessen Sie dabei auch nicht die Ideen und Vorstellungen des Models einzubeziehen. Fragen Sie auch nach bisherigen Erfahrungen, oder was dem Model dabei nicht gefallen hat, so können Sie einiges an Fehlern bereits jetzt/so vermeiden.
Trennen Sie Vorbesprechung vom eigentlichen Fotoshooting. Das erspart Ihnen Zeit und auch Geld, da beim Fotoshooting meist eine best. Zeitspanne festgelegt wird. Des weiteren haben Sie hierbei die Möglichkeit Ihr Model kennen zu lernen und merken ob Sie gut miteinander zurechtkommen, bzw. ob die Chemie stimmt. Je besser Sie sich verstehen und zusammenarbeiten können, desto entspannter wird das eigentliche Shooting und auch Ihre Bilder.
Ist ein Wechsel von Bekleidung vorgesehen, Besprechen Sie jetzt schon im vornherein, was genau Sie sich vorstellen und lassen Sie das Model gegeben falls auch einige Kleidungsstücke anprobieren. Einige Models bringen auch sehr gerne eigene Accessoires mit die Sie vielleicht nicht haben. Ein entsprechender Raum zu Umziehen, Schminken oder zwischendurch zum Ausruhen, sollte möglichst vorhanden sein. Kein Model möchte sich vor anderen umziehen. Etwas Privatsphäre sollte schon möglich sein. Vergessen Sie nicht wie das Model erscheinen soll, geschminkt oder die Visagistin mach das vor Ort, dann ist es besser das Model kommt möglichst ungeschminkt.
Vermeiden Sie möglichst das Model alleine im Studio oder auch draußen abzulichten. Lassen Sie Ihre Frau/Freundin oder auch Visagistin, Bekannte mit dabei sein, es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit. Bieten Sie dem Model unbedingt auch an eine Person Ihres Vertrauens mit zu bringen, bzw. bestehen Sie darauf. Es wird Ihnen beim Shooting sehr hilfreich sein, z.B. für Handreichungen oder Bekleidung zu richten, allein schon um eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen.
Stellen Sie sich einfach einmal vor, ein Model behauptet Sie hätten sich Ihr unsittlich genähert, berührt, bedrängt, angefasst oder Ihr unanständige Angebote gemacht. Im ersten Moment wird man dem Model mehr glauben als Ihnen und Sie könnten sehr viel Ärger bekommen. Außerdem, selbst wenn man Ihnen nichts nachweisen kann, Ihr Ruf ist erst einmal ruiniert, und etwas davon wird immer an Ihnen hängen bleiben. Ob es tatsächlich so war, oder nicht.
Besprechen Sie die Dauer der Aufnahmezeit, setzen Sie eher mehr als zu wenig Zeit dafür an. Einmal Besprochene Shootings sollten nicht mehr groß verändert werden. Möchten Sie Akt Aufnahmen erstellen, so erwähnen Sie das gleich bei der Vorbesprechung, während des Shootings wird das Model gegebenenfalls das ablehnen oder sehr unsicher, was auch auf den Fotos zu sehen sein wird.
Legen Sie Honorare vorher fest und lassen Sie sich das Ganze auch per Vertrag unterschreiben, das erspart spätere Diskussionen oder einen Abbruch der Aufnahmen.
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Was gar nicht in Frage kommen sollte
Sie als Fotograf/in sollten immer zuerst und auch vor dem Model am Set erscheinen. Alles andere wäre höchst unprofessionell und könnte die Stimmung am Set stark beeinträchtigen.
Ablehnen sollten Sie es von vornherein, wenn ein Model angetrunken, unter Drogen oder übernächtigt erscheinen sollte. In diesem Fall wäre das auch für Sie in höchstem Maße gefährlich, denn Sie könnten nicht wissen was und wieviel Ihr Model von den Aufnahmen noch mitbekommt.
Die Begleitung des Models ist zwar anwesend, sollte aber die Arbeit am Set weder stören noch beeinträchtigen. Auch Handy Aufnahmen während des Shootings sollten dabei unterbleiben, damit Sie sich und das Model auch konzentrieren können und nicht durch ständiges umherlaufen, Änderung der Blickrichtung des Models zum Handy und/oder Klicken des Handys der Begleitung gestört werden.
Finden die Aufnahmen im freien statt, so sollten Sie darauf achten, dass das Set einigermaßen abgesperrt oder zumindest nicht einsehbar ist. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Fremde bei Ihnen mit Fotografieren und Sie stören. Sehr viele Models möchten das auch nicht, weil dann niemand sagen kann wo und wie die Aufnahmen vielleicht später einmal auftauchen. Sie können sich hierbei auf das Recht am eigenen Bild berufen und die Aufnahmen auch verbieten.
Vermeiden Sie unbedingt als Fotograf/in das Model anzufassen, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Das wäre eine Aufgabe für Ihre eigene Begleitung oder die der Visagistin. Selbst Haare, Kleidung richten oder nachpudern, Schweiß und glänzende Stellen abtupfen, gehören zu deren Aufgabenbereich, aber nie zu den Aufgaben des Fotografen/in. Sie Fotografieren nur und geben die Anweisungen für Posen und Haltung.
Dies gilt auch insbesondere bei und für Akt-Aufnahmen, halten Sie immer genügend Abstand zum Model. Ihre Aufnahmen werden um einiges besser und auch das Model fühlt sich sicherer, lockerer und nicht angespannt.
Lassen Sie keine Zuschauer zu, bzw. Begrenzen sie die Begleitung auf eine höchstens zwei Personen. Je mehr am Set vor Ort sind, desto unruhiger wird es auch.
Achten Sie darauf, dass sich das Model nicht langweilt bei Umbauten oder wenn Sie das Set verändern. Ein Model muss sich bei Ihnen wohl fühlen. Haben Sie einen Blick darauf, dass Er/Sie sich auch einmal zurückziehen kann, Getränke und eine angenehme Atmosphäre verstehen sich von selbst. Sie möchte ja auch nicht frierend dabeistehen, wenn andere gerade beschäftigt sind.
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